Heute spielen wir zum ersten Mal weit außerhalb Salzgitters: in der Weltstadt Hamburg!
Dort ist ein größeres Fest auf einem schaukelnden Schiff angesagt. Damit wir aus Kostengründen nicht mit zwei Autos fahren müssen, besorgen wir uns einen Sechssitzer mit genügend Laderaum, um auch wirklich alles mitnehmen zu können. Außer dem ist das Fahren zusammen in einem Auto eine gemütliche Sache, die mitunter auch lustige Züge annimmt.
Schon vor Fartbeginn meinte Klaus, gerne Landstraße fahren zu wollen, da er ohnehin die Strecke öfter in Richtung seines Urlaubs-Domizils fahren würde. Wir hatten keine Einwände, es sollte doch ein gemütlicher Tag werden. Nach dem wir allerdings in einem Stau landeten und nach über eineinhalb Stunden noch nicht einmal in Celle angekommen waren, wurde es eng mit der Restzeit. Wir waren uns einig, dass wir doch besser auf die Autobahn fahren müssten, um die verlorene Zeit aufzuholen. Bis auf einen kleinen Stau ging die restliche Fahrt dann auch ohne Probleme von statten. Wir kamen sogar so rechtzeitig an, dass wir zunächst in eine Hafenkneipe gingen und uns stärkten. Wie fast immer, probierten wir das Bier und die Curry-Wurst, alles war lecker und die Stimmung stieg. Verwundert waren wir etwas über die Raucher im Lokal, bis uns einfiel, dass wir nicht mehr in Niedersachsen waren. Denn dort herrschte bereits absolutes Rauchverbot in solchen Örtlichkeiten. Schließlich wurde es Zeit, sich in Richtung Schiff zu begeben, um die Musik-Anlage und Instrumente rechtzeitig vor Eintreffen des Publikums aufzubauen.
Ein wenig Stress gab doch noch. Nach dem wir unseren Platz vom Personal zugewiesen bekommen und bereits aufgebaut hatten, kam der Chef und war der Meinung, dass wir viel zu viel Platz benötigen würden. Wir sollten auf etwa die Hälfte zusammenrücken. Zur Bekräftigung meinte er, dass nicht mal "Truck Stop" so viel Platz benötigen würde wie wir. Allerdings waren wir etwas ratlos, denn enger zusammenrücken ging nicht.
Bereits im Vorfeld hatten wir uns schon sehr gewundert und auch ein wenig darüber geärgert, dass unser Name nicht auf dem Plakat und in den Ankündigungen abgedruckt war. Dort war nämlich "Band aus Braunschweig" zu lesen anstatt "Liebfrauenmilch-Orchestra". Und nun noch dieser Ärger. Vermutlich hat es an der Nervosität gelegen, denn als wir dann einige Stücke gespielt hatten, wurden die Gesichtszüge des Veranstalters freundlicher.
Und nach dem Bernie noch einen drauf gab und dem Publikum augenzwinkernd deutlich machte, dass unser Name eigentlich kein Problem wäre, da wir ja "nur" Liebfrauenmilch-Orchestra heißen würden und nicht "Kröver Nacktarsch", hatten wir nicht nur die Lacher auf unserer Seite. Es kam sogar dazu, dass in der folgenden Ansprache des Veranstalters unser Name laut über das Mikrofon genannt wurde. Na also, geht doch. Offensichtlich kam unsere Musik gut an.
Fotos: Dietmar Kanzer (Vielen Dank!)
Das Werbeplakat von damals