Kloster Steterburg

Wir wurden befragt, ob es möglich wäre, dass wir bei einer kirchlichen Trauung die musikalische Begleitung des Gottestdienstes unterstützen würden. Einige unserer Stücke passen offensichtlich zu festlichen Anlässen dieser Art. So spielten wir im Kloster Steterburg "The Water Is Wide" und "You Are My Sunshine". Wir waren selbst erstaunt, wie gut der kirchlich-akustische Nachhall unseren Stücken tat.

Auch andere musikalische Höhepunkte - außer uns - waren zu hören:

 

 

Da wir nicht unbedingt stetige Kirchgänger sind, und die Mehrzahl von uns nicht mal katholisch ist, kennen wir uns mit den katholischen Sitten und Gebräuchen während eines Gottesdienstes wenig aus. Zunächst einmal fiel uns auf, dass so ein Gottesdienst einen sportlichen Charakter hat, denn ziemlich häufig wechselt Aufstehen mit Hinsetzen. Auch besteht keine Gefahr, mal unterwegs ein Nickerchen einzulegen, da sich die Stehphasen mitunter recht lang und ausgeprägt darstellen können.
Nun waren wir des Aufstehens und Setzens recht müde geworden und für einen Moment abgelenkt. Klaus, Bernie und Addi hatten sich auf der Empore nach hinten verzogen und unterhielten sich leise über wichtige musikalische Belange. Irgendwie kam dann plötzlich unten in der Gemeinde Unruhe auf. Addi als auch Bernie meinten später, dass sie mit halbem Ohr die Worte von Pater van Passen gehört hätten. Es sei von "guten Wünschen" die Rede gewesen. Aber im Eifer und Gefecht der musikalischen Unterhaltung nahmen sie zu wenig Notiz davon.
Diese Unachtsamkeit sollte sich nun rächen, denn plötzlich kamen die beiden Sängerinnen als auch die Organistin mit ausgestreckter Hand auf uns zu. Ehrlich, wir dachten uns nichts Böses, als wir beim Händereichen meinten: „Tschüss” oder „Ja, wollt ihr denn schon gehen?”. 

Spätestens als ein „Ich wünsche Dir Gottes Segen” erwidert wurde war uns klar, dass wir in ein ziemlich großes Fettnäpfchen getreten waren. Nun, die Damen nahmen es gelassen und vor allem mit einem Augenzwinkern. Wahrscheinlich ist ihnen dieses kirchfremde Verhalten schon öfter begegnet.

Später stand eigentlich für den Auszug aus der Kirche Orgelmusik auf dem Programm. Aber auf Bitte der Organistin nahmen wir unsere Instrumente, spielten und sangen. Da man auf der Empore nur den Teil der Kirche mit einigen vorderen Sitzplätzen sehen konnte, dachten wir nach etwa dem halben Lied, dass die Kirche nun eigentlich leer sein müsste. Addi wollte zum Aufhören anregen, unterließ dies dann doch und wir spielten den Song zuende. Das war auch gut so, denn die meisten der Gäste waren zwar in Richtung Ausgang unterwegs, außerhalb unseres Sichtfeldes, hielten aber unter der Empore inne, bis wir unser Lied zuende gespielt hatten. Plötzlich ertönte erneut Applaus. Gut, dass wir nicht mitten im Song aufgehört hatten...